Arnhem’s Mooiste in Oosterbeek


Nach der zweiten RTF mit meinem Kumpel in den Niederlanden mit wenig Teilnehmer-Kontakt auf der Strecke, ergab sich gleich am Wochenende darauf, nämlich Ostersonntag, eine Wiedergutmachung in Form einer von „NL TOUR RIDES“ organisierten Veranstaltung in Oosterbeek bei Arnheim.

Diese Serie verspricht mehr Teilnehmer, ist ausgeschildert, verlangt aber auch höheres Startgeld als von Radsportvereinen organisierte RTFs: https://www.nltourrides.nl/. Letztes Jahr war ich im Mai 2022 dort in Arnheim bei einer anderen Veranstaltung gestartet. Es war sehr viel los gewesen. Das wollte ich meinem Kumpel mal zeigen. Dieses Mal trafen wir rechtzeitig kurz vor 9 Uhr ein. Der große Wiesen-Parkplatz war trotzdem schon gut gefüllt, obwohl man bis 11 Uhr starten konnte. Ich hatte meinem Kumpel nicht zu viel versprochen. Der Start befand sich im Sportpark Hartenstein, nicht weit entfernt von dem Hauptquartier der Alliierten im Zweiten Weltkrieg, beim Kampf um die Brücke von Arnheim. Viele Teilnehmer hatten sich vorangemeldet. Wir zahlten 30 Euro Startgeld, inbegriffen waren ein Gel, ein Riegel, ein Getränke-Bon für danach, und eine Radsport-Zeitung sowie einen Verpflegungs-Stand mit Honigkuchen, Banane und Wasser. Für 32 Euro gab es noch ein Trikot, Pommes danach usw. und so fort.

Natürlich wollte ich die lange Strecke mit 125 Kilometern fahren, mit vielen kurzen Klims und der Hoge Veluwe. Immerhin war mein Kumpel dazu bereit, obohl er ansonsten nicht so lange Strecken fährt. Es ging gleich den Steilabbruch zum Nederrijn hinunter. Wie üblich in den Niederlanden wechselt der Belag innerhalb der Orte oft zwischen Asphalt und Klinkersteinen. Die ersten 40 Kilometer führten durch Arnheim, eine der parkreichsten Städte der Niederlande, mit den meisten Anstiegen im Land. Nach anfänglich wenig Betrieb wurde es immer mehr, so dass mein Partner langsam etwas nervös wurde. Innerhalb von Arnheim waren die Straßen aber breit genug. Wir kamen auch an der bekannten Zielgeraden vom Frauenrennen letztes Jahr am Zijpenberg am Park Sonsbeek vorbei.

Dann kam einer der ersten Fietspads Richtung Hoge Veluwe. Hier wurde es dann schon etwas eng auf dem schmalen Geläuf, vor allem bei überholenden Gruppen und entgegenkommenden Fahrern. Mein Kumpel war das nicht gewohnt und kam schon ins Schwitzen, wiewohl die Landschaft mit Heide und Wald toll war. Nach knapp 40 Kilometern zweigte die 125-er Strecke ab, und der Radverkehr legte sich. Das erfreute uns, denn es ging gut 10 Kilometer weiter auf schmalem Fietspad durch die Hoge Veluwe. Der frische Südwind war übrigens bis jetzt kein Problem, denn rund um Arnheim gibt es viel Wald. Erst ausgangs der Hoge Veluwe im Osten kamen wir an die IJssel mit den waldfreien, ebenen Wiesen-Flächen. Jetzt wurde es schon anstrengend zu zweit im Wind. Glücklicherweise kamen von hinten doch wieder einige Teilnehmer auf die lange Strecke hinzu, so dass ich den Windschatten gerne mitnahm.

In dem schönen Örtchen Loenen, am östlichen Eingang der Hoge Veluwe, erreichten wir nach 65 Kilometern die einzige Verpflegung, die sich an einem Sportplatz befand. Hier konnte man schön windgeschützt in der warmen Sonne draußen sitzen, mit vielen anderen Teilnehmern und die anderen Sportler und Sportlerinnen beobachten. Zusätzlich zum Angebot der Organisation nahmen wir einen Cappuccino. Weiter ging es wieder in die Hoge Veluwe hinein Richtung Apeldoorn mit viel Wald und etwas coupiertem Gelände. Über den Hügel hinter Apeldoorn ging es dann runter nach Hoenderloo mit überraschend langer Abfahrt.

Wir erwarteten noch einen zweiten Verpflegungsposten, aber der kam nicht. Dazu war die Information auf der Home-Page etwas spärlich gewesen. Man sprach nur von Verpflegungsposten, sie waren aber nicht, wie sonst üblich, auf der Streckenkarte angegeben. Dafür hatten wir nach Süden Richtung Arnheim auf einem längeren Stück durch die Heide mit Wind zu kämpfen. Einige Alltagsradler, von denen in den Niederlanden mehr unterwegs sind, als bei uns in Deutschland brachten etwas Abwechslung, indem wir uns einige Duelle lieferten.

Als wir die Randbereiche von Arnheim erreichten nahm der Verkehr wieder zu, was in den Niederlanden wegen der vielen Radwege aber kein größeres Problem ist. Wie bei den niederländischen RTFs üblich, nahmen wir noch ein paar kurze Anstiege und weite Schleifen mit, anstatt auf dem kürzesten Wege ins Ziel zu fahren. Nach so zusätzlichen 20 Kilometern und knapp 130 Kilometern insgesamt waren wir im Ziel und konnten dort an einem der vielen Tische mit Bänken Platz nehmern, um bei Cola und Pommes nochmals zu schauen, ob andere während der RTF uns aufgefallene Teilnehmer auch dort saßen.