Totems on the top


Eine Biketour in Coronazeiten ist bekanntlich nur unter bestimmten Voraussetzungen möglich. Da gibt es zum Einen die zu beachtende maximale Gruppengröße, zum Anderen aber auch die Tischregeln für die Einkehr in gastronomischen Betrieben.

Eine Biketour in Coronazeiten ist bekanntlich nur unter bestimmten Voraussetzungen möglich. Da gibt es zum Einen die zu beachtende maximale Gruppengröße, zum Anderen aber auch die Tischregeln für die Einkehr in gastronomischen Betrieben. Letztlich sind das aber alles keine Hinderungsgründe, so dass sich am 7. Juni insgesamt 10 Biker*innen aufmachten, um den Alpen des Ruhrgebiets -auch Haldengebirge genannt- einen Besuch abzustatten. Als Gipfelziel wurde die Halde Haniel in Bottrop auserkoren.

Als Basislager (Treffpunkt zum Tourstart) für die Unternehmung diente das Haus Ripshorst in Oberhausen. Von hier führte die Runde zunächst entlang des Rhein-Herne-Kanals und über den Bahntrassenradweg HOAG-Trasse zum Sterkrader Wald. Ein leichter Trail entlang eines Baches ließ ersten Fahrspaß aufkommen. Dann türmte sie sich auf, die Halde Haniel. Mit einem Vertikal-Drop von rund 120 Meter ragt sie über ihr Umfeld hinaus und ist damit die höchste frei zugängliche Halde im Ruhrgebiet. Während der untere Teil der Halde mit Wald bedeckt ist, stellt sich der obere Bereich als offene Wiesenlandschaft und kahle Halden-Ödnis dar – eine herbe Schönheit. Rauf ging’s über den Kreuzweg, der sich sich kurvig und in Serpentinen verlaufend durch den Südhang der Halde hochzieht. Auf dem Haldentop in 187 Metern Höhe befinden sich die Totems, eine Reihe von bunt gestalteten Eisenbahnschwellen, eine Installation des baskischen Künstlers Ibarolla. Schön anzusehen und daher ein Anziehungspunkt für viele Haldenbesucher*innen. Darüber hinaus ist die Aussicht von der Halde in alle Richtungen einfach nur gigantisch. So läßt sich fast der gesamte Westteil des Haldengebirges von der Halde Pattberg im Westen bis zur Halde Hoheward im Osten überblicken.

Wer raufgefahren ist, der darf natürlich auch wieder runter! Über einen, von wem auch immer, sehr flowig gebauten Trail, später auf einem ruppigen Forstweg, wurden die Tiefenmeter recht schnell abgespult, so dass der Downhillspaß viel zu schnell vorbei war. Danach stand erstmal eine Einkehr in Bottrop-Grafenmühle auf dem Programm, natürlich streng nach den Corona-Tischregeln! Nach der Pause ging’s auf kurzweiligen Wegen durch den Köllnischen Wald und über den Quellenbuschpark sowie die Burg Vondern zurück zum Haus Ripshorst. Die 42 Kilometer lange Runde war sehr abwechslungsreich und erlaubte ein flüssiges Vorankommen, da insgesamt nur zwei Ampeln den Vorwärtsdrang stoppen konnten.