RTF des „TWC de Vélo“ Meije


Nach der erfolgreichen 200-Kilometer-Brevet-Teilnahme vom letzten Wochenende war ich voller Motivation. Leider wurde der Tatendrang durch das regnerische Wetter am 1. April gebremst, sozusagen ein Aprilscherz.

Glücklicherweise konnte ich meinen neuen Mitfahrer aus meinem Heimatort Goch für die 1. RTF des „TWC de Vélo“ Meijel gewinnen, denn der Tag versprach wenigstens keinen Regen. Die 100 Kilometer-RTF von Meijel, gut 30 Kilometer westlich von Venlo gelegen, führt bis nach Kaldenkirchen auf die Maas-Höhen und dann wieder zurück. Auf der Anfahrt mit dem Auto kamen uns bereits die ersten Gruppen entgegen. Mein Kumpel ist noch etwas unerfahren im RTF-Geschäft, so kamen wir wieder zu spät, sodass schon fast alle losgefahren waren.

Meijel ist ein schönes Dorf, in dem ich bisher noch nicht gewesen war. Start und Ziel waren im Café „De Heere“ im Zentrum, was wir aber etwas suchen mussten. Bei 5-7°C, wenig Sonne, keinem Regen und kaltem Nordost-Wind, fuhren wir dann kurz nach 9 Uhr los. Leider direkt nach Nordosten, also mit kaltem Gegenwind. Es gab keine Ausschilderung, so dass ich den Garmin benutzen musste. Mein Kumpel hat noch keinen. o ganz ohne Anschluss an eine Gruppe begann die Fahrt etwas zäh. Viele lange Geraden taten ihr Übriges. Immerhin gab es einen Zick-Zack-Kurs auf Venlo zu, mit Hauptrichtung Osten, so dass wir nicht immer Gegenwind hatten.
Erst nach 25 Kilometern in den Randbereichen von Venlo wurde es landschaftlich abwechslungsreicher. Dann kam ein Abschnitt entlang der Maas, sehr schön! Die südliche Brücke von Venlo, über die auch die Autobahn führt, brachte uns an das rechte Ufer. Dort gab es trotz des GPX-Tracks ein bisschen Verwirrung, denn die Hin- sowie die Rückroute führten über diese Brücke, und wir waren schon fast wieder auf dem Rückweg. Das bescherte uns ein paar zusätzliche Kilometer.

Als wir den Track wieder gefunden hatten, ging es von der Maas hinauf auf die Maas-Höhen und zur deutsch-niederländischen Grenze. Alte Grenzanlagen, sowie die frühere Autobahnabfahrt der A61 am Grenzübergang Schwanenhaus sorgten für Abwechslung. Die Wirtschaftswege rund um die deutsche Grenz-Stadt Kaldenkirchen litten leider noch vom massigen Regen am Vortag, und wir mussten unseren Weg oft durch Schlamm und Pfützen suchen.

Richtung Grenze durch den Brachter Wald ging es auf den Markierungspunkt „Weißer Stein“ zu, wo wir nach gut 60 Kilometern das Bos-Café „De Grens“ erreichten. Hier war eine Rast vorgesehen, Kontrollen gibt es ja in den Niederlanden keine, und RTF-Punkte ebenfalls nicht. Trotz des eher useligen Wetters setzten wir für Cappuccino und Kuchen uns unters Vordach, die Sonne kam nicht so recht zum Zuge. Drinnen war es ziemlich voll, und wir scheuten den anschließenden Wechsel wieder raus ins Kalt.


Nach der Rast führte uns die Strecke erneut nach Norden gegen einen unaufhörlich blasenden Wind. Wir kamen kaum vorwärts, und warm ist anders. Einen Stopp legten wir noch im Klosterdorf Steyl ein, wo einer unserer Gocher Altbürger vor gut 150 Jahren die Steyler Mission gegründet hat. Das zweite Mal Verwirrung gab es hinter der Maas-Brücke im Venloer Ortsteil Hout-Blerick, wo ich mit dem Garmin nicht zurecht kam, und wir ein paar Ehrenrunden drehten.
Auf den letzten 25 Kilometer fuhren hauptsächlich nach Westen, und hatten häufig Rückenwind. Auch die Sonne stahl sich immer häufiger durch die Wolken. Nach gut 100 Kilometern mit wenig Kontakt zu anderen RTF-lern erreichten wir wieder Meijel.

Nach dem Einladen der Räder gingen wir ins Café und bekamen dort gratis ein Glas Kwaremont-Bier, sowie eine 0.33l-Dose desselben Getränks und eine Suppe. Zusätzlich bestellten wir uns alkoholfreies Radler. Die Kneipe war gut gefüllt. Auf zwei Großbildschirmen lief die Flandern-Rundfahrt, die wir bis zum Ende gut eineinhalb Stunden verfolgten. Die vielen Teilnehmer der RTF, waren nicht unbedingt begeistert, weil Mathieu van der Poel leider nicht gewann.

Abgesehen von der einsamen Fahrt, wegen unseres späten Starts, war es eine schöne Veranstaltung vom Typ „regionale RTF“, die nicht viele Teilnehmer aus entfernteren Regionen hatte, organisiert vom Radsportverein. Insgesamt hatten sie aber 200 Teilnehmer, womit sie zufrieden waren, wie die nächsten Tage auf der Homepage zu lesen war.